Die Berge zu beiden Seiten des Neckars – der Heiligenberg nördlich und der Königstuhl und der Gaisberg südlich – sowie der Neckar selbst sind bestimmend für die Heidelberger Topographie. Die Altstadt liegt fast schon eingequetscht zwischen den beiden südlichen Bergen und dem Neckar und ist deswegen an keiner Stelle breiter als 450 Meter.
Ungefähr auf Höhe des Bismarckplatzes, also dort, wo früher auch die zweite westliche Stadtmauer verlief, weichen die Berge zu beiden Seiten des Neckars zurück. Genau hier liegt die Grenze zwischen dem Odenwald, einem Mittelgebirge, und der Rheinebene, einer flachen Senke westlich davon. Der Neckar windet sich in Schlangenlinien durch den hügeligen Odenwald, tritt dann zwischen Heiligenberg und Gaisberg in die Rheinebene ein und mündet ein paar Kilometer weiter westlich bei Mannheim schließlich in den Rhein.
Heidelberg liegt nun genau an diesem Austrittspunkt aus dem Odenwald und hat somit beides: Im Osten sowie direkt an den Berghängen Wanderwege und Aussichtspunkte, die tolle Ausblicke über die Stadt ermöglichen, und westlich die weite Ebene, wo man blitzschnell auf die Autobahn fährt und von dort aus auch ruckzuck die nächsten größeren Städte wie Mannheim, Frankfurt und Karlsruhe erreicht.
Erste Eindrücke 😀
Wer nun nach Heidelberg mit dem Zug anreist, der wird beim Aussteigen am Heidelberger Hauptbahnhof aber einen eher deprimierenden ersten Eindruck bekommen. Der Bahnhof ist ein hoffnungslos altbackener 50er Jahre-Glas-Betonbau und leider weitab vom Schuss gelegen. Und mit Schuss meine ich die Altstadt 😀
Aber gut, mein erster Eindruck war auch nicht so besonders toll und ich habe Heidelberg trotzdem ins Herz geschlossen: Das erste, was ich 2011 von Heidelberg sah, war der Blitzer auf dem Autobahnzubringer. Da sind nur 70 erlaubt, mein Auto wollte aber schneller, und das war der erste amtliche Beweis dafür, dass ich angekommen war. Der zweite war die Immatrikulation, die am selben Tage etwas später erfolgt. So fasst man Wurzeln!
Wie dem auch sei. Vom Bahnhof aus fahren alle paar Minuten Busse und Straßenbahnen Richtung Bismarckplatz, dem oben bereits erwähnten Verkehrsangelpunkt und „Tor zur Altstadt“, sowie zum „Neuenheimer Feld“.
Gegensätze: Altstadt und Neuenheimer Feld
Während die Altstadt für Geschichte und Kultur steht und damit auch die meisten geisteswissenschaftlichen Institute und Seminare beherbergt, liegt das Neuenheimer Feld schon in der Rheinebene. Hier schossen im letzten Jahrhundert zahlreiche optisch wenig beeindruckende Gebäude aus dem Boden. Hier sind einerseits die naturwissenschaftlichen Institute zu finden und andererseits – dafür ist Heidelberg international berühmt – das Uniklinikum Heidelberg mit der medizinischen Fakultät.
Die Uniklinik ist eines größten und wichtigsten medizinischen und forschenden Zentren Deutschlands. Im Gegensatz zur Altstadt gibt es hier für Reisende außer dem Zoo aber nicht viel zu entdecken. Im Neuenheimer Feld reiht sich tatsächlich eine Klinik an das nächste Uni-Gebäude, dann an einen Parkplatz und dann wieder an eine Klinik.
Deswegen schauen wir doch lieber wieder auf die Altstadt und werfen nun einen Blick auf die Geschichte Heidelbergs 😀